Immer wieder streut man den Samen aus,
Immer wieder lässt der Götterkönig regnen,
Immer wieder pflügen die Bauern ihr Feld.
Immer wieder betteln die Bettler,
Immer wieder spenden die Herren die Gabe.
Immer wieder geben die Milchkühe Milch,
Immer wieder kommt das Kalb zur Mutter.
Immer wieder wird man müde und zittrig,
Immer wieder sucht der Erschöpfte sein Zimmer auf.
Immer wieder wird man geboren und stirbt,
Immer wieder schleppt man die Toten zur Leichenstätte.
Samyutta Nikaya 7.12.6

Buddha

Wiedergeburt und Kausalitätsgesetz


Jedes Wort, jede Tat, jeder Gedanke, die eine Wirkung auslösen, wird Karma genannt. Somit ist das karmische Gesetz das Gesetz der Kausalität, das unumgängliche Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles, was wir sehen, fühlen oder tun, jede irgendwo im Universum ausgeführte Handlung ist einerseits die Auswirkung einer vergangenen Tat und wird ihrerseits zur neuen Ursache mit ihrer eigenen Wirkung. Jeder von uns ist das Ergebnis einer unendlichen Vergangenheit. Das Kind tritt nicht in die Welt wie etwas von den Händen der Natur ins Dasein Geworfenes, wie es Dichter so gerne darstellen, sondern es trägt die Bürde einer unendlichen Vergangenheit; ob gut oder böse, es hat seine eigenen vergangenen Taten auszuleben. So entstehen die Unterschiede. Dies ist das karmische Gesetz. Eine Biographie, Heinrich Schwab Verlag, Argenbühl-Eglofstal

Wiedergeburt ist nur ein Märchen, was die Seele anbelangt.
Vivekananda


Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. 8,34-36

Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. 8,51

Johannes-Evangelium

Das Selbst ist sein eigener Vorfahr. Das Selbst mit seinen Bindungen, Neigungen und den Ergebnissen früherer Erfahrungen verbindet sich bei der Geburt mit dem Körper. Durch Nichterkenntnis individualisiert, wird es eins mit Denken und Sinnen. Das ist die feinstoffliche Hülle des Menschen, und wenn sie sich vom materiellen Körper trennt, sprechen wir von Tod. Was „stirbt“, bleibt aber erhalten und kommt auch wieder. Mit all seinem Kommen und Gehen bleibt das Selbst als Teil des ewigen Bewusstseins stets erhalten. Abenteuer des religiösen Lebens, Vedanta-Gesellschaft Wiesbaden

Yatiswarananda

Es hätte nicht den geringsten Sinn, die gleiche Persönlichkeit oder den gleichen Charakter Millionen Male vom Anbeginn der Zeit bis an ihr Ende zu wiederholen. Die Seele tritt um der Erfahrung willen in die Geburt ein, um des Wachstums und der Entwicklung willen, bis sie das Göttliche in die Materie bringen kann. Es ist das zentrale Wesen, das sich inkarniert, nicht die äußere Persönlichkeit, − die Persönlichkeit ist lediglich eine Form, die das zentrale Wesen in diesem einen Leben sich für seine Erfahrungen schafft. In einer anderen Geburt wird es sich eine andere Persönlichkeit schaffen, andere Fähigkeiten, ein anderes Leben, das anders verläuft.
Und das ist die immerwährende Hinzufügung, die dazu beiträgt, dem Göttlichen entgegenzuwachsen. Das Rätsel dieser Welt, Sri Aurobindo Ashram, Pondicherry

Aurobindo