Selbstmord


Sofern deine Identität als getrenntes Wesen oder als getrennte Person nicht verschwunden ist und du und die Quelle der Schöpfung ein und dasselbe sind – wenn du an diesen Punkt kommst, dann kannst du deinen Körper einfach bewusst wegwerfen. Dann ist es dir erlaubt, das zu tun, nicht indem du den Körper beschädigst, nicht indem du dich an einem Baum aufhängst. Es macht uns nichts aus, dich unter dem Baum zu begraben... aber von einem Baum zu hängen ist weder gut für dich noch für den Baum. Videotranskription: A Bad Deal in Life - Is Suicide an Option?

Sadhguru


Selbstmord ist ohne Zweifel eine große Sünde. Ein Mensch, der sich selbst tötet, muss immer wieder auf diese Welt zurückkehren und ihre Leiden durchmachen. V, Das Vermächtnis, O.W. Barth Verlag, München

Rāmakrishna

Haben Sie jemals einen Menschen interviewt, der ein Nahtod-Erlebnis hatte in Verbindung mit einem Selbstmordversuch?

- Ich kenne einige wenige Fälle, in denen ein Selbstmordversuch die Ursache für den offensichtlichen „Tod“ gewesen ist. Diese Erfahrungen wurden einhellig als unangenehm dargestellt.
Eine Frau drückte das so aus: „Wer hier eine betrübte Seele zurücklässt, wird drüben selber eine betrübte Seele sein.“ Kurz gesagt, diese Menschen berichten, dass die Konflikte, denen sie durch einen Selbstmord ausweichen wollten, immer noch existiert haben, als sie „tot“ waren, und zwar in noch schärferer Form. In ihrem körperlosen Zustand waren sie außerstande, aktiv an der Lösung ihrer Probleme zu arbeiten, vielmehr mussten sie ohnmächtig mit ansehen, welche unheilvollen Konsequenzen ihre Tat nach sich zog.
Ein Mann versank nach dem Tode seiner Ehefrau in so tiefe Verzweiflung, dass er sich mit einer Kugel das Leben nehmen wollte. Er konnte doch noch einmal gerettet werden. Er sagt: „Ich bin nicht dahin gekommen, wo meine Frau war. Ich kam an einen schauervollen Ort. Ich erkannte sofort, was für einen großen Fehler ich begangen hatte ...“ Leben nach dem Tod, Rowohlt Verlag, Reinbek

Raymond A. Moody

Die bedeutendste Dimension deiner gegenwärtigen Existenz, die Bedeutung dieser Lebendigkeit ist, dass du einen unterscheidungsfähigen Verstand hast. Dies ist die bedeutendste Dimension des Menschseins, dass du einen unterscheidungsfähigen Verstand hast, dass du nicht instinktiv reagieren musst, wie es andere Tiere tun. Du kannst die Sache durchdenken und reagieren wie du willst, ganz gleich, was deine Instinkte sagen. Wenn du das mit dem Prozess des Todes verloren hast, dann ist deine Fähigkeit, damit umzugehen, vorbei, du kannst nichts mehr tun. Du funktionierst nur noch nach Tendenzen.
Vor einiger Zeit waren all diese Blätter trocken und fielen herunter. Selbst ein trockenes totes Blatt geht irgendwo hin, aber es entscheidet nicht, wohin es geht – wohin der Wind weht, dorthin geht es. So wirst du werden, wenn du tot bist, du wirst nicht entscheiden, wohin, das geht nur jetzt. Es ist jetzt, wenn du am Leben bist und du immer noch einen funktionierenden unterscheidenden Verstand hast. Jetzt kannst du entscheiden, wohin es gehen soll. Dieses Privileg, wohin mein Leben gehen soll, dieses Privileg wird dir in dem Moment genommen, in dem du deinen Körper verloren hast. Videotranskription - Does Sadhguru Intervene to Dissolve Your Karma?

Der Moment des Todes ist ein bedeutender Faktor, denn was auch immer der Inhalt des eigenen Geistes in diesem Moment ist – Angenehmes oder Unangenehmes – es könnte sich vervielfältigen, weil es keinen unterscheidenden Verstand gibt.
Für einen Menschen, der durch Selbstmord stirbt, ist das ein schrecklicher Weg. Du musst verstehen, dass du nur den physischen Körper tötest. Man kann nur den physischen Körper töten, aber damit setzt man nur dem Nahrungskörper und den bewussten Teilen des Mentalkörpers ein Ende, das ist alles. Du kannst es nicht vollständig beenden. Dazu muss man die subtileren Teile des Körpers auflösen, wozu etwas ganz anderes nötig ist. Wenn man nun den physischen Körper tötet, wird der noch intakte Restkörper versuchen, einen anderen physischen Körper zu finden. Er wird seine eigenen Möglichkeiten und Grenzen haben – dementsprechend wird er den neuen Körper wählen. Er kann sofort wählen, oder er kann nach zehn Jahren wählen, oder er kann nach hundert Jahren wählen. Die Dauer hängt von bestimmten Faktoren ab. Bis bestimmte Dinge vorbei sind, wird er hier bleiben; er kann keinen anderen Körper suchen. Er hängt hier und dort herum, nicht weil jemand durch Selbstmord, Unfalltod oder Herzinfarkt gestorben ist, sondern weil das ihm zugewiesene Karma vor dem Tod noch nicht aufgebraucht war. Death - An Inside Story (I.3)
Sadhguru

Der Kelch

Das ist dein Kelch – für dich bestimmt von Anfang an.
Nein, mein Kind, ich weiß, wie viel gemischt ist in den dunklen Trank
Von deinem eigenen Gebräu aus Irrtum und Leidenschaft, gesammelt
In längst verlorenen Jahrtausenden, ich weiß.

Das ist dein Weg – schmerzlich und trüb.
Die Steine hab ich selbst dir in den Weg gelegt.
Den Freund setzt ich auf freundlicheren Pfad,
und ich zieh ihn, wie dich, an meine Brust.
Doch du, mein Kind, musst diesen Weg begehen.

Das ist dein Werk. Freude und Anmut mangeln ihm,
doch ist’s für dich allein bestimmt,
und meine Welt kommt ohne dieses Werk nicht aus,
so nimm es an. Du musst es nicht verstehen.
Schließ, ich bitte dich, die Augen
Und erblick mein Angesicht.
Aus: SARTORY, KRISHNAS FLÖTE, Texte zum Nachdenken, Herder-Verlag
Vivekananda