Der Alltag aus religiöser Sicht


Es ist ein weiter Weg von der Selbstzufriedenheit eines „guten Katholiken“, der „seine Pflichten erfüllt“, eine „gute Zeitung“ liest, „richtig wählt“ usw., im Übrigen aber tut, was ihm beliebt; bis zu einem Leben an Gottes Hand und aus Gottes Hand, in der Einfalt des Kindes und der Demut des Zöllners. Aber wer ihn einmal gegangen ist, wird ihn nicht wieder zurückgehen.

Edith Stein








Wer das alltägliche Leben als ein Hindernis für den Dharma (Wahrheitsweg) ansieht, sieht den Dharma nicht in alltäglichen Handlungen. Er hat noch nicht entdeckt, dass es keine alltäglichen Handlungen außerhalb des Dharma gibt.

Dōgen Zenji



Es ist ein Irrtum, ja sogar eine Irrlehre, die Frömmigkeit aus der Kaserne, aus den Werkstätten, von den Fürstenhöfen, aus dem Haushalt verheirateter Leute verbannen zu wollen. Philothea I,3

Franz von Sales


Wer kann seine Stunden vor sich ausbreiten und sagen: „Dies für Gott und dies für mich; dies für meine Seele und dies für meinen Körper?“
Und wem die Andacht ein Fenster ist, das man öffnet und schließt, der hat noch nicht das Haus seiner Seele besucht, dessen Fenster von Morgenröte zu Morgenröte reichen.
Euer tägliches Leben ist euer Tempel und eure Religion. Wann immer ihr ihn betretet, nehmt alles mit, was ihr habt. Der Prophet, Patmos Verlag, Düsseldorf

Khalil Gibran